Sie ist wieder da! Ein Techno-Umzug rollt durch Berlin. Am 25.07. ist es soweit, nach neun Jahren Abstinenz ziehen zehn Demonstrationswagen der Liebe, gefolgt von eingefleischten alt Elektro-und Technojüngern durch die Hauptstadt. Das WürfelFunk Team zeigt sich erfreut über das Wideraufleben einer alten Demo-Tradition in Berlin und die Rückbesinnung auf den Ursprung des Umzuges für die Liebe.Wir sind gespannte, welche Outfits die alte Garde aus dem Schrank holen wird!
Die diesjährige Techno-Parade ist jedoch ein Revival der ehemaligen Millionenparty Love Parade. „Es ist eine Demonstration für mehr Toleranz, Mitgefühl, Nächstenliebe und soziales Engagement“ unter dem Motto „Zug der Liebe“, teilt der Organisator Jens Hohmann mit. Auf Sponsoren und Werbung wolle man verzichten, vielmehr stehen politische Themen und die Wurzeln des alternativen Technos im Vordergrund. Es ist eine politische Demonstration, die sich für die Verbesserung der Situation der vielen Flüchtlinge einsetzt, gegen Pegida und den Ausbau der Stadtautobahn A100, steigende Mieten sowie die Kriminalisierung von Straßenmusikern.
Bis zu 15 Wagen werden ab 14 Uhr vom Bersarinplatz im Friedrichshain, über den Prenzlauer Berg und Kreuzberg in die Puschkinallee in Treptow auf der Höhe des Geländes der Arena ziehen, gefolgt von den erwarteten ca. 20.000 Mitdemonstranten.
Bis 22 Uhr ist der Umzug angemeldet, danach wird in den umliegenden Clubs weitergefeiert. Die Strecke der Technoparade ist bewusst gewählt und soll auf die Berliner Clubkultur aufmerksam machen. Mit ihrem Ansatz wollen die Veranstalter darauf hinweisen, dass man auch einmal wieder „für“ statt „gegen“ etwas demonstrieren kann. Was gibt es dabei schöneres als für die Liebe Flagge zu bekennen!
Auf den Dächern der Wagen darf übrigens nicht mehr getanzt werden. Nur vier bis fünf Personen sind überhaupt auf den Wagen zugelassen und dürfen mitfahren. Welcher DJ auflegt entscheidet der jeweilige Wagenbetreiber selbst, bei denen es sich um soziale Organisationen und Vereine handelt, die ihre Motivation für ihre Teilnahme im Vorfeld deutlich machen mussten. Auch Getränke werden nicht verkauft, aus Rücksicht auf die entstehende Müllbelastung.
Keine Loveparade, sondern eine Demonstration mit elektronischer Musik soll es wieder werden, wie einst 1989.
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